Tagung 2019
Lichter aus - (k)ein Tabubruch für die Kulturfinanzierung?
Von Innovation war in den letzten Jahren viel die Rede. Doch wer Neues entwickeln will, braucht dafür die entsprechenden Mittel. Zahlreiche Initiativen werden lanciert ohne Enddatum. Dass diese – wie auch fest subventionierte Institutionen – Mittel binden, die für die Finanzierung von neuen Projekten benötigt würden, wird gerne vergessen. Zusätzliche Kulturfördergelder sind heute aber kaum mehr zu gewinnen. Die Kulturbudgets haben in der Schweiz vielerorts ihren Kulminationspunkt erreicht. Wenn der Kuchen nicht grösser wird, liegt der Schluss nahe, dass Neues nur entstehen kann, wenn Altes vergeht.
Über das Aufhören spricht aber keiner laut in der Kulturförderung; an bestehenden Institutionen und Projekten will niemand rütteln. Dabei gibt es durchaus Tätigkeiten, mit denen man aufhören könnte und sollte. Sei es aus innerer Notwendigkeit unter dem Motto «mission completed» oder sei es durch äusseren Zwang, etwa durch den Ausstieg eines wichtigen Partners. Nicht zuletzt sorgt der rasante technologische Wandel für Umbrüche.
Das 19. FORUM • KULTUR UND ÖKONOMIE will das Aufhören enttabuisieren und das Weshalb, Wie und Wann ins Zentrum rücken. Insbesondere die öffentliche Hand scheint es schwieriger zu haben mit dem Beenden von Subventionen. Wie gehen Stiftungen und Sponsoren damit um?
Beispiele aus dem In- und Ausland sollen Inspiration bieten für weitsichtige Planung, klare Kommunikation oder alternative (Finanzierungs-) Modelle. Denn «Lichter aus» muss kein Scheitern sein, sondern kann auch Chancen eröffnen.
Programm
Donnerstag, 7. März 2019
PDF Programm
- 09:30
Begrüssungskaffee
- 10:00
Eröffnung der Tagung
Rebekka Fässler, Geschäftsführerin Stiftung Corymbo und Präsidentin der Kerngruppe 2019
- 10:15
Begrüssung Moderation
Diana Segantini, Kulturmanagement «Segantini Unlimited»
- 10:20
- 10:50
Ablösung als Erlösung – Von den Sonnenseiten eines Tabuthemas
Marcel Herrmann, Fachgruppe Diagnostik und Beratung, ZHAW
- 11:20
Aufhören, aber wie?
Kurzinputs von und mit
- Mira Song «Lichter aus – Spot on! Kommunikation ist das A und O.»
- Yves Fischer «Aufhören muss sein – Chancen für Neues»
- Katia Weibel «Auch nicht aufhören soll gestaltet sein»
- Peter Brey «Sich durch Kunst und Kultur für andere Perspektiven öffnen»
- Esther Roth «Kultur im Baselbiet: Totgesparte leben länger»
- Hedy Graber «Alles bestens! Radikal aufräumen schadet trotzdem nicht.»- 12:20
- 12:30
Lunch
- 13:45
Public funding for culture in England: Arts Council England’s response to change
Mags Patten, Executive Director of Public Policy Arts Council England
- 14:15
Kulturförderung: Innovation und Kontinuität - ein Widerspruch?
Podiumsdiskussion mit
- Peter Brey, Direktor Stiftung Leenaards
- Nicole Minder, Leiterin Abteilung Kultur des Kantons Waadt
- Maya Bösch, Künstlerin und Leiterin der Cie. Sturmfrei- 15:15
Pause
- 15:45
Mit Vertrauen reduzieren. Erfahrungen in den Niederlanden mit der Beendigung von Subventionsbeziehungen
Joost Vrieler, Direktor Stiftung Stokroos
- 16:15
Strukturwandel im Galeriewesen = Chance für neue Definition von Künstlerförderung?
Jean-Claude Freymond-Guth, freier Kurator und Berater für kulturelle Unternehmen
- 16:45
- 17:00
Und das FKÖ? Sind 20 Jahre genug?
Hedy Graber und Nicolas Passavant blicken in die Zukunft des Forums.
- 17:15
Ende Programm Tag 1
- 17:30
Ausstellungsbesuch im Fotozentrum Winterthur
Alle Tagungsteilnehmer sind herzlich zum Besuch der aktuellen Ausstellungen eingeladen. Die Ausstellungsräume sind auch während der anschliessenden Soirée Conviviale bis 20 Uhr geöffnet und frei zugänglich.
Informationen zu unserem Gastgeber finden Sie online unter fotomuseum.ch und fotostiftung.ch- 18:15
Soirée conviviale
Apéro und Abendessen im Fotozentrum Winterthur, mit einer Begrüssung des Stadtpräsidenten von Winterthur, Michael Künzle, der Direktorin des Fotomuseum Winterthur, Nadine Wietlisbach und des Vizedirektors der Fotostiftung Schweiz, Sascha Renner.
Freitag, 8. März 2019
PDF Programm
- 08:30
Begrüssungskaffee
- 09:00
Begrüssung und Fragen zum Vortag
Diana Segantini, Kulturmanagement «Segantini Unlimited»
- 09:15
Viel anfangen, viel aufhören: Wie wir im stetigen Wandel adaptiv bleiben
Nadja Schnetzler, «Collaboration on Purpose» Coach
- 09:45
Bibliotheken im Zeitalter der vierten industriellen Revolution – Innovation und Transformation
Jeannette Frey, Direktorin Bibliothèque Cantonale et Universitaire (BCU), Lausanne und Präsidentin LIBER
- 10:15
Weniger ist mehr: Warum Winterthur die Kunstmuseen zusammenführt
Dr. Nicole Kurmann, Leiterin Bereich Kultur, Stadt Winterthur
- 10:45
Eröffnung des World Café
Pause
- 11:00
World Café
Zusammen mit Hedy Graber und Nicolas Passavant diskutieren wir über die Zukunft des Forums.
- 12:15
Zum Schluss
Ausblick mit Hedy Graber
- 12:30
Lunch
- 14:00
Ende der Tagung