Tagung 2009
Festlaune oder Katerstimmung. Ein Boom und seine Auswirkungen auf die Kulturlandschaft
Sie schiessen wie Pilze aus dem Boden: In 30 Jahren hat sich die Zahl der Festivals in Europa verfünfzehnfacht. Sie sind aus dem Kulturleben und dem Standortmarketing von Städten und Regionen nicht mehr wegzudenken.
Einst waren Festivals Schauplätze der Avantgarde und Treffpunkte der gesellschaftlichen Eliten. Sie zeigten, was Theater, Museen, Opern sich nicht leisten konnten und wollten. Heute bedrängen Festivals die traditionellen Kulturhäuser. Nur logisch, dass letztere sich in die Festivalitis einklinken.
Doch wenn alles zum Festival wird – was bedeutet dann Festival noch? Party oder Ritual, Szenentreffpunkt, Durchbruch des Neuen, Marketing für die Massen oder kulturelle Einkehr?
Stehlen Festivals den traditionellen Häusern die Show? das Geld? das Publikum? Gehört die Zukunft dem Festival? Oder ist die Festivalinflation der Anfang vom Ende? Welche Optionen gibt es für eine Festivalpolitik seitens privater und öffentlicher Kulturfinanzierer?
Programm
Donnerstag, 12. März 2009
PDF Programm
- 09:30
Begrüssungskaffee
- 10:00
Joëlle Comé, Direktorin Abteilung Kultur Kanton Genf
Eröffnung des Forums und Einführung in die Thematik- 10:05
Hansueli von Allmen, Stadtpräsident der Stadt Thun
GrussbotschaftKapitel 1: GESCHICHTE UND ZUKUNFT
- 10:15
Walter Leimgruber, Institut des sciences culturelles, Université de Bâle
Fête et festival - métamorphoses
Historique et état des lieux- 10:45
Georges T. Roos, Zukunftsforscher, Luzern
Kulturkonsum und Megatrends
Ein Versuch über die Zukunft- 11:15
Pause
Intervention: Blitzlicht
- 11:45
Jürgen Flimm, Intendant und künstlerischer Leiter Salzburger Festspiele
Schwindet die Kultur und kommt Event?- 12:15
CEREC (European Committee for Business, Arts and Culture), Brüssel
Wortwechsel: Der Festivalboom in Europa
Chantal Pirlot, Geschäftsführerin der europäischen Kulturförderorganisation CEREC und
Hedy Graber, Migros-Kulturprozent und Präsidentin des Forum Kultur und Ökonomie- 12:30
Lunch
Kapitel 2: GELD UND POLITIK
- 14:00
Toni J. Krein, Head Corporate Cultural Sponsorship Credit Suisse, Zürich
Einleitung- 14:05
Michael Schindhelm, Kulturmanager und Schriftsteller, Dubai, Ponte Cremenaga (TI)
The kitsch of cultures
Erfahrungen mit Kunst und Kommerz vor und in der Rezession- 14:40
Christina Weiss, deutsche Kulturministerin a.D., Berlin
Was soll der Staat bezahlen?
Die kulturpolitische Verantwortung der öffentlichen Hand in Bezug auf die Förderung von FestivalsIntervention: Blitzlicht
- 15:20
Philipp Burkard, Leiter Kulturabteilung Stadt Thun
Seepark, Schloss Schadau und Wocher Panorama
Ein paar Worte zum Tagungsort- 15:30
Pause
- 16:00
Arbeit in den Ateliers 1-8
- 18:15
Besichtigung Wocher Panorama neben Seepark
- 19:00
Apéritif im Schloss Schadau
- 20:00
Soirée conviviale im Schloss Schadau
Freitag, 13. März 2009
PDF Programm
- 09:00
Hans Ulrich Glarner, Leiter Abteilung Kultur Kanton Aargau
Einleitung zum zweiten TagKapitel 3: DAS PUBLIKUM
- 09:05
Jean-Louis Fabiani, Directeur d’étude à l’école pour les hautes études en sciences sociales,
EHESS, Paris
Das Festivalpublikum und seine Ansprüche- 09:40
Gesprächsrunde
Wachstumszwang auch für Festivals?
Jean Perret, Direktor „Visions du réel“, internationales Filmfestival Nyon, und
Michael Haefliger, Intendant Lucerne Festival
im Gespräch mit Hedy Graber, Migros-KulturprozentKapitel 4: DIE REALITÄT
- 10:00
„Lucerne, Luzern, Lozärn“
Wie lebt es sich mit „Lucerne“
Es diskutieren: Rosie Bitterli Mucha, Chefin Kultur und Sport der Stadt Luzern; Pia Fassbind, Co-Leiterin Kleintheater Luzern; Michael Haefliger, Lucerne Festival; Lynn Kost, Festivaldirektor Fumetto; Toni J. Krein, Head Corporate Cultural Sponsoring Credit Suisse; Dominquec Mentha, Direktor Theater Luzern
Moderation. Hans Ulrich Glarner, Leiter Abteilung Kultur Kanton Aargau- 10:45
Pause
Intervention: Blitzlicht
- 11:05
Die Festival-Notbremse der öffentlichen Kulturförderung am Beispiel Genf
Es diskutieren: Laura Györik Costas, Direktion Terrasse du Troc, Genf; Isabelle Mili, Lehrbeauftragte Universität, Genf, Präsidentin Schweizer Musikrat; Jean-Pierre Rageth, Präsident Loterie Romande, Genf; Jean-François Rohrbasser, Dienststelle für Künstler und kulturelle Akteure, Stadt Genf
Moderation: Joëlle Comé, Direktorin Abteilung Kultur Kanton GenfAUSBLICK
- 12:00
Wolfgang Welsch, Friedrich Schiller-Universität Jena
Wie es ist, transkulturell zu sein- 12:20
Schlusswort von Hedy Graber, Migros-Kulturprozent
- 12:40
Repas et derniers échanges
- 14:45
Fin de la rencontre