Tagung 2017
Kooperationen – von Mitteln und Zwecken
Die gesellschaftlichen Herausforderungen im Kulturbereich sind ebenso vielfältig wie komplex: stagnierende oder gar rückläufige Kulturfördergelder, steigende Kostenentwicklung im Kulturbetrieb, verändertes Rezeptionsverhalten des Publikums, Ausdifferenzierung der Besucherbedürfnisse, wachsende Konkurrenz auf dem Kultur- und Freizeitmarkt etc. Umso mehr interessieren zukunftsweisende Arbeits- und Fördermodelle, die den veränderten Rahmenbedingungen des Kulturbetriebs auf Augenhöhe begegnen. Das FORUM • KULTUR UND ÖKONOMIE 2017 fokussiert deshalb auf das Arbeitsmodell der Kooperation und stellt es auf den Prüfstand:
Hält die Kooperation, was sie verspricht?
Beteiligte Akteure entscheiden sich für Kooperationen in der Hoffnung auf handfesten Nutzen, beispielsweise einen stimulierenden Gedanken- und Informationsaustausch, die Bündelung finanzieller und struktureller Ressourcen oder eine Stärkung des politischen Einflusses. Geschickt angelegte Kooperationen können aber noch viel mehr. Sie bergen das Potenzial, herkömmliche Denkschemata zu sprengen, Konventionen zu durchbrechen, Hierarchien zu unterwandern und gemeinschaftliches Handeln zielgerichtet vorwärts zu treiben. Als zeitgemässe Form der Kollektivität scheint die Kooperation der komplexen Arbeitsrealität der Kulturförderung flexibel und agil begegnen zu können. Doch auch die Kooperation kennt ihre Tücken und Risiken: So hoch die Erwartungen an Kooperationen sind, so verantwortungsvoll muss mit der Unberechenbarkeit ihrer Konsequenzen umgegangen werden. Kooperationen können Prozesse freisetzen, die eine Eigendynamik entwickeln und sich demzufolge weder verordnen noch kontrollieren lassen.
Das 17. FORUM • KULTUR UND ÖKONOMIE befragt Kooperationsexperten aus dem In- und Ausland nach ihren Erfahrungen und Handlungsempfehlungen und stellt besonders interessante Modelle und Träger von Kooperationen aus der Kultur und anderen Arbeitsbereichen vor, mit dem Ziel, die Teilnehmenden für Kooperationen nachhaltig zu sensibilisieren.
Programm
Donnerstag, 9. März 2017
PDF Programm
- 09:30
Begrüssungskaffee
- 10:00
Eröffnung der Tagung
Hedy Graber, Leiterin Direktion Kultur und Soziales, Migros-Genossenschafts-Bund
Präsidentin FKÖ und Präsidentin der Kerngruppe 2017Kultur, Ökonomie, Kooperation. Dreimal Scheitern
Prof. Dr. Philipp Theisohn, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Universität Zürich und verantwortlicher des Forschungsprojekts «Conditio extraterrestris»
Kooperationen im Feld der Kultur - Fundamente konstruktiver Veränderung
Dr. Patrick S. Föhl, Gründer und Leiter Netzwerk Kulturberatung, Berlin
Plateforme10: Ein in Europa einzigartiges Quartierprojekt
Tatyana Franck, Direktorin Musée de l’Elysée, Lausanne
Filmfestivals in der Schweiz: Kooperation oder Konkurrenz?
Ivo Kummer, Leiter Sektion Film, Bundesamt für Kultur
- 12:20
Lunch
- 13:30
Ateliers
#1 Unterschiedliche Förderkulturen von Stiftungen und öffentlicher Hand - Auswirkungen auf Kooperationen?
Nathalie Unternährer, Leiterin Kultur Christoph Merian Stiftung
#2 „Ich kooperiere, also bin ich nicht.“ - Widerstände und Herausforderungen in der Kooperation
Regula Düggelin, Freischaffende Kulturprojektleiterin
#3 Le D.I.X: un lieu de collaboration entre scientifiques, artistes et ingénieurs
Sylvie Reinhard, Mitglied Programmkommitee D.I.X., Unternehmerin
Alexandre Iordachescu, Vorsitzender Fondation pour la Création Numérique
#4 Lieux d'exposition comme infrastructure de recherche / Expositions comme processus de recherche: EPFL ArtLab et autres exemples récents
Luc Meier, Verantwortlicher Inhalte ArtLab, EPFL
#5 Le territoire comme espace de coopération pour les pouvoirs publics
Jacques Cordonier, Chef der Dienstelle für Kultur des Kantons Wallis
Valérie Bressoud, Direktorin Mediathek Wallis, St. Maurice
Lorenzo Malaguerra, Direktor Théâtre du Crochetan und Kulturchef von Monthey
Jean-Pierre Pralong, Direktor Kultur Wallis
#6 Dart 17 - ein Testlabor für Ideen zwischen Hollywood und Silicon Valley
Sylvain Gardel, Leitung Impulsprogramme, Pro HelvetiaPause
- 15:05
Aus den Ateliers
Die Atelierleiter berichten
Diskussion
Anne-Catherine Sutermeister diskutiert mit den Atelierleitern und dem Publikum
Besichtigung ArtLab
- Montreux Jazz Festival Digital Project und Heritage Lab
- Exposition Soulages
- DataSquare (Venice Time Machine und Blue Brain Project)- 17:40
Shuttlebus zu Musée Olympique
Ende Tag 1
- 18:15
Apéro
Musée Olympique
- 18:20
Grusswort
Grégoire Junod, Stadtpräsident Lausanne
Freier Besuch Musée Olympique
- 20:00
Soirée conviviale
Musée Olympique
Freitag, 10. März 2017
PDF Programm
- 09:00
Begrüssung und Fragen zum Vortag
Anne-Catherine Sutermeister
Grusswort
Martin Vetterli, Präsident EPFL
Digitale Musikwissenschaft – Interdisziplinäre Forschung an der Schnittstelle von Geisteswissenschaften, empirischen Wissenschaften und Kunst
Prof. Dr. Martin Rohrmeier, Professor für Digitale Musikwissenschaft, EPFL
Sustainable Development Goals als Nährboden für Innovation & Kooperation
Nora Wilhelm, Co-Catalyst der Initiative Collaboration Helvétique (Arbeitstitel)
Oswald H. König, Co-Catalyst der Initiative Collaboration Helvétique (Arbeitstitel)Ohne Kunst keine Zukunftsfähigkeit! Wie wir von Kunst lernen, fit für neue Chancen zu werden.
Dorothea Strauss, Leiterin Corporate Social Responsibility, Die Mobiliar
Pause
Das Goethe-Institut in Kooperation mit Wirtschaft und Stiftungen
Karin Varga, Leitung Wirtschaft & Stiftungen und Geschäftsführung Wirtschaftsbeirat, Goethe-Institut e.V.
Reise ans Ende der Kooperation - Ein Ausblick
Pius Knüsel, Kulturkritiker, Kulturvermittler, ehem. Direktor von Pro Helvetia
Zum Schluss
Hedy Graber
- 12:20
Lunch
- 14:00
Ende